Mentale Unterstützung für Mitarbeitende aus der LGBTQ+ Community

Inklusive Arbeitgeber:innen setzen das mentale Wohlergehen aller Mitarbeitenden an erste Stelle. Doch dafür gibt es keine Universallösung – inklusive Arbeitgeber:innen müssen vielmehr auf die individuellen Bedürfnisse und die Identität aller Mitarbeitenden eingehen, um ihnen die bestmögliche Unterstützung bieten zu können. Im Pride Month Juni  wollen wir uns speziell dem mentalen Wohlbefinden von Angestellten aus der LGBTQ+ Community widmen und zeigen, welche Maßnahmen Arbeitgeber:innen für sie ergreifen können.

LGBTQ+ Personen sind häufiger mentalen Herausforderungen ausgesetzt. Im Rahmen einer Studie von Stonewall wurde herausgefunden, dass mehr als die Hälfte der LGBTQ+ Personen Erfahrungen mit Depressionen hat und 3 von 5 Personen an Angstzuständen litten. Für die Unternehmensführung und für HR ist es deswegen wichtig, die speziellen Bedürfnisse von LGBTQ+ Personen zu verstehen, um sie angemessen zu unterstützen. In diesem Artikel zeigen wir die Herausforderungen auf, denen LGBTQ+ Menschen ausgesetzt sind, untersuchen effektive Methoden zur Unterstützung und schlagen konkrete Strategien für ein unterstützendes Arbeitsumfeld vor.

Warum Menschen aus der LGBTQ+ Community spezielle mentale Unterstützung benötigen

Warum sind LGBTQ+ Personen häufiger mentalen Herausforderungen ausgesetzt?

Trotz der Fortschritte im Hinblick auf die Rechte von LGBTQ+ Menschen ist Diskriminierung am Arbeitsplatz weiterhin ein großes Problem.

Dafür gibt es verschiedene Gründe; die häufigsten dafür sind:

  • Stigma und Diskriminierung: Personen aus der LGBTQ+ Community werden häufig gesellschaftlich stigmatisiert und diskriminiert, was zu erhöhten Stresspegeln, Angstgefühlen und Depressionen führen kann. Diese Belastung kann sich deutlich auf ihr mentales Wohlbefinden auswirken.
  • Minderheitenstress: LGBTQ+ Personen sind Teil einer benachteiligten Gruppe. Dadurch erleben sie Minderheitenstress, welcher mentale Probleme wie geringes Selbstwertgefühl, internalisierte Homophobie oder Transphobie und identitätsbezogene Probleme verstärken kann.
  • Doppelter Minderheitenstatus: Menschen aus der LGBTQ+ Community, die gleichzeitig anderen benachteiligten Gruppen wie People of Color, Menschen mit Behinderungen oder Immigrant:innen angehören, sind mehreren Formen von Diskriminierung und Intersektionalität ausgesetzt. Diese Personen haben durch die verstärkte Wirkung von Diskriminierung und sozialer Marginalisierung oft ein höheres Risiko für mentale Probleme.
  • Ablehnung durch die Familie: Ablehnung durch die Familie aufgrund der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität können schwere psychologische Folgen haben. Betroffene fühlen sich oft isoliert und einsam und haben kein Unterstützungssystem.
  • Diskriminierung am Arbeitsplatz: Trotz der Fortschritte im Hinblick auf die Rechte von LGBTQ+ Menschen ist Diskriminierung am Arbeitsplatz weiterhin ein großes Problem. Viele Personen aus der LGBTQ+ Community sind verschiedenen Formen der Diskriminierung wie ungleiche Behandlung, Belästigung, Mikroaggressionen und Ausschließung ausgesetzt.
  • Karriereförderung und Aufstiegschancen: Diskriminierung am Arbeitsplatz kann die berufliche Weiterentwicklung und die Aufstiegschancen für LGBTQ+ Menschen erschweren. Ungerechtfertigte Benachteiligungen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität wie voreingenommene Entscheidungen, ungleicher Zugang zu Beförderungen und die gläserne Decke führen zu Frustration, Demoralisierung und einer geringeren Arbeitszufriedenheit, was sich negativ auf das mentale Wohlbefinden auswirken kann.
  • Verheimlichung und Unauthentizität: In diskriminierenden Umgebungen sehen sich einige LGBTQ+ Menschen gezwungen, ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität zu verbergen, um Diskriminierung und negative Konsequenzen zu vermeiden. Die Belastung, das wahre Ich zu verheimlichen, führt zu erhöhtem Stress, Angstgefühlen und einem geringeren Zugehörigkeitsgefühl.

Mentale Unterstützung für Personen aus der LGBTQ+ Community

Bei dieser Reihe an Herausforderungen, denen LGBTQ+ Menschen ausgesetzt sind, überrascht es nicht, dass ein besonderes Maß an Unterstützung erforderlich ist, um einen wirklich inklusiven Arbeitsplatz zu schaffen.

Wenn wir Angestellte aus der LGBTQ+ Community mehr unterstützen, tragen wir nicht nur zu ihrem Wohlbefinden bei, sondern sorgen für einen insgesamt produktiveren und inklusiven Arbeitsplatz.

Du möchtest wissen, wie du LGBTQ+ Menschen unterstützen kannst? Diese Methoden haben sich in der Vergangenheit bewährt:

  • Zugang zu mentalen Gesundheitsangeboten Sorge dafür, dass LGBTQ+ freundliche Ressourcen für die mentale Gesundheit deiner Angestellten leicht zugänglich sind. Arbeite mit Fachkräften zusammen, denen die Probleme der LGBTQ+ Community bewusst sind und die angemessene Unterstützung bieten können. nilo.health bietet beispielsweise eine Plattform, die es Angestellten ermöglicht, Therapeut:innen mit Kenntnissen in LGBTQ+ relevanten Problemen und Sorgen anzufordern.
  • Employee Resource Groups (ERGs): Fördere die Bildung von ERGs, die sich auf LGBTQ+ relevante Probleme konzentrieren. In diesen Gruppen können Angestellte sich miteinander austauschen und einander unterstützen. ERGs erleichtern außerdem die Kommunikation zwischen den Mitarbeitenden und dem Führungsteam.
  • Kulturelle Sensibilisierung: Veranstalte Schulungen, um das Bewusstsein für die Probleme von LGBTQ+ Menschen zu stärken, Inklusion zu fördern und ein respektvolles Arbeitsumfeld zu schaffen. Informiere deine Angestellten und Führungskräfte darüber, welche Sprache, welche Pronomen und welches Verhalten angemessen und respektvoll ist.

Wie kann mein Unternehmen LGBTQ+ Angestellte an ihrem Arbeitsplatz unterstützen?

Du möchtest noch mehr Tipps? Hier findest du noch ein paar weitere Methoden, mit denen du deinen LGBTQ+ Mitarbeitenden ein sicheres Gefühl geben kannst.

  • Antidiskriminierungsrichtlinien: Entwickle umfassende Richtlinien, die explizit die Diskriminierung auf Grundlage der sexuellen Orientierung, der Geschlechtsidentität oder des Ausdrucks der Geschlechtlichkeit untersagen, und setze diese um. Kommuniziere diese Richtlinien klar mit allen Mitarbeitenden.
  • Geschlechtsneutrale Einrichtungen: Stelle geschlechtsneutrale Toiletten und Umkleideräume zur Verfügung, um eine integrative Umgebung zu schaffen, in der die Geschlechtsidentitäten und der Ausdruck der Geschlechtlichkeit jeder einzelnen Person respektiert werden.
  • Benefits und Familienurlaub: Biete Benefits an, die geschlechtsbejahende Gesundheitsversorgung, psychische Unterstützung, Fruchtbarkeits- und Kinderwunschbehandlungen, Festlegungen zur Elternzeit, Schulungen und Weiterbildungen sowie Antidiskriminierungsrichtlinien umfassen. So schaffst du eine Arbeitsumgebung, die die besonderen Bedürfnisse von LGBTQ+ Menschen anerkennt und berücksichtigt. 
  • Zelebriere Vielfalt: Lebe Vielfalt, indem du LGBTQ+ Veranstaltungen organisierst, den Pride Month feierst oder an Gemeinschaftsinitiativen teilnimmst. Durch diese Maßnahmen kannst du Solidarität zeigen und deinen Mitarbeitenden das Gefühl geben, wertgeschätzt und unterstützt zu werden.

Wenn wir Angestellte aus der LGBTQ+ Community mehr unterstützen, tragen wir nicht nur zu ihrem Wohlbefinden bei, sondern sorgen für einen insgesamt produktiveren und inklusiveren Arbeitsplatz. HR-Abteilungen und Führungspersonal müssen die besonderen Herausforderungen der LGBTQ+ Community anerkennen und maßgeschneiderte Strategien umsetzen. So kann eine Arbeitsumgebung entstehen, in der LGBTQ+ Mitarbeitende sich frei entfalten können. 

Indem du mentaler Unterstützung mehr Wichtigkeit beimisst, förderst du eine empathische, respektvolle und tolerante Unternehmenskultur für alle Menschen, ganz egal welche sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität sie haben. Lass uns zusammen ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem sich alle sicher, unterstützt und dazu ermutigt fühlen, ganz sie selbst zu sein. Mach gleich heute den ersten Schritt mit deiner kostenlosen nilo.health Demo!

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