Was verraten uns Mental Health-Daten über Gen-Z-Mitarbeitende?

Neue Erkenntnisse aus den Daten unserer nilo.health-Plattform liefern spannende Einblicke in die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz – und zwar auch über die verschiedenen Generationen in Unternehmen. Aus unserer umfassenden Datenbank lässt sich nämlich ableiten, wie sehr sich die Auffassungen von mentaler Gesundheit je nach Generation unterscheiden.

Gen Z Mentale Gesundheit

Unsere neuesten Erkenntnisse zeigen, dass:

  • Gen Z und Millennials unsere Einzelberatungen deutlich häufiger nutzen als ältere Generationen: 55 % der Millennials und Gen Z-Mitarbeitenden nehmen dieses Angebot in Anspruch, wohingegen nur 38 % der Gen X und 27 % der Boomer darauf zugreifen
  • Die Gen Z zeigt großes Interesse an Themen wie Angstzuständen, gesunden Lebensstilen und Beziehungen.
  • Sie sorgt sich am wenigsten um ihre Arbeitsleistung; das trifft auf lediglich 6,78 % der Gen Z-Mitarbeitenden zu, wohingegen sich 12 % der Millennials, 16,5 % der Gen X und ganze 20,5 % der Boomer besorgt zeigen.

Aber was genau sagt uns das? Und sollten wir Generationen tatsächlich so sehr in Schubladen stecken oder spiegeln diese Daten möglicherweise eher unterschiedliche Lebens- und Karrierephasen wider? Sehen wir uns das einmal genauer an.

Gen Z als angeblich faule Arbeitskräfte

Oberflächlich betrachtet passen diese Statistiken hervorragend zur allgemeinen Wahrnehmung der Gen Z. Sie gilt weitestgehend als Gruppe, die unter ihren eigenen Bedingungen arbeiten will, anstatt sich anzustrengen, und eher mit den eigenen Bedürfnissen beschäftigt ist als mit Unternehmenszielen.

Laut Forbes hat das dazu geführt, dass Manager:innen und HR-Leiter:innen die Gen Z als „schwierig“ wahrnehmen und sie es 74 % schwerer finden, mit ihnen zusammenzuarbeiten, als mit anderen Generationen. 

Das ist jedoch eine Fehlinterpretation der Daten von nilo.health. Die allgemeine Wahrnehmung der Gen Z kann mit dem typischen Kulturschock zusammenhängen, der für gewöhnlich entsteht, wenn eine neue Generation in die Berufstätigkeit startet. So wurde Millennials vorgeworfen, überempfindlich zu sein, während die Gen X durch ihre Verträumtheit bei vielen Boomern als „unprofessionell“ galt.

Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, zeigen unsere Daten, dass die Einstellung der Gen Z gegenüber mentaler Gesundheit tatsächlich zu mehr beruflichen Erfolg führen könnte, anstatt weniger.

Hier sind einige Erkenntnisse aus unseren Daten.

Ein holistischeres Verständnis von „Arbeit“

Die Gen Z ist in einer Zeit aufgewachsen, in der mentale Gesundheit weniger stigmatisiert wird und konnte so ein größeres Verständnis dafür entwickeln, wie unsere persönlichen Probleme sich auf unser restliches Leben auswirken können.

Nur weil Gen Z-Mitarbeitende sich eher mit Angstzuständen, einem gesunden Lebensstil und Beziehungen auseinandersetzen, heißt das deshalb nicht zwangsläufig, dass diese Themen für sie wichtiger als ihre Arbeit sind. Viel eher haben sie besser verstanden, dass sie ihr Privatleben nicht einfach ablegen können, sobald sie im Büro ankommen.

Nur weil Gen Z-Mitarbeitende sich eher mit Angstzuständen, einem gesunden Lebensstil und Beziehungen auseinandersetzen, heißt das deshalb nicht zwangsläufig, dass diese Themen für sie wichtiger als ihre Arbeit sind.

Um produktiv und konzentriert arbeiten zu können, wollen Gen Z-Mitarbeitende deshalb auch nicht-arbeitsrelevante Probleme lösen. Es ist sogar möglich, dass sie weniger stark zwischen „arbeitsrelevant“ und „nicht-arbeitsrelevant“ unterscheiden, sondern ihr Leben vielmehr als ein großes Ganzes mit vielen unterschiedlichen Herausforderungen ansehen.

Diese Daten bedeuten, dass die Gen Z in der Lage ist, mithilfe von mentaler Unterstützung am Arbeitsplatz eine ganze Reihe an Problemen in ihrem Leben zu bewältigen. Durch die Bewältigung von Angstzuständen können sie bei der Arbeit bessere Leistungen erbringen, gehen entspannter an Deadlines heran und treten selbstbewusster auf, wenn sie vor einer größeren Gruppe sprechen müssen.

Auch mit einem gesunden Lebensstil können Konzentration und Produktivität bei der Arbeit gesteigert werden. Und was Beziehungen angeht: Hast du schon einmal am Wochenende eine Trennung durchgemacht und warst dann am Montagmorgen in Höchstform? Umso besser also, dass Gen Z-Angestellte Arbeitsressourcen nutzen, um Probleme außerhalb ihres Arbeitslebens zu bewältigen, die sich wahrscheinlich ohnehin auf ihre Leistung ausgewirkt hätten.

Prioritäten verschieben sich im Laufe der Karriere

Aus diesen Daten lässt sich außerdem ableiten, dass sich Angestellte mit zunehmenden Alter mehr und mehr um ihre Arbeitsleistung sorgen. Die Daten zeigen einen stetigen Anstieg von Generation zu Generation, wobei sich Gen Z-Angestellte am wenigsten und Boomer am meisten besorgt um ihre Arbeitsleistung zeigen. Anstatt davon auszugehen, dass Boomer eine bessere Arbeitsmoral als alle anderen Generationen haben, können wir uns auch die Frage stellen: Was ändert sich im Berufsleben mit zunehmendem Alter?

Die naheliegendste Antwort ist, dass wir mehr Verantwortung haben. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Boomer, die sich Sorgen um ihre Arbeitsleistung machen, eine höhere Position innerhalb des Unternehmens, mehr Verantwortung und damit mehr zu verlieren haben. Vielleicht haben sie eine leitende Position und sorgen sich deshalb nicht nur um ihre eigene Leistung, sondern auch um die ihres Teams. Möglicherweise arbeiten sie daran, weiter befördert zu werden oder möchten ihr Bestes geben, um später eine höhere Rente zu bekommen.

Anstatt davon auszugehen, dass Boomer eine bessere Arbeitsmoral als alle anderen Generationen haben, können wir uns auch die Frage stellen: Was ändert sich im Berufsleben mit zunehmendem Alter?

Im Gegensatz dazu sind Gen Z-Angestellte erst seit kurzem auf dem Arbeitsmarkt. Zwar sorgen sie sich auch hin und wieder um ihre Arbeitsleistung; es ist jedoch unwahrscheinlich, dass es sie mehr belastet als andere Probleme, denen wir in unseren Zwanzigern in der Regel begegnen, zum Beispiel Beziehungen und Angstzustände (beides Themen, die sie sehr beschäftigen). 

Neuer Zynismus und traditionelle Arbeitsmethoden

Ein weiterer Faktor, der dazu beiträgt, dass Gen Z-Angestellte sich weniger Gedanken um ihre Arbeitsleistung machen, ist ein grundlegender Wandel in der Arbeitswelt selbst. Die einfache Wahrheit: Millennials und Gen Z-Angestellte sind mit anderen finanziellen Gegebenheiten konfrontiert als zuvor Boomer oder die Gen X. 2008 machten viele Millennials mitten in einer Rezession ihren Abschluss.

Ganz ähnlich musste die Gen Z gleich zu Beginn ihrer Karriere die Corona-Pandemie und die damit verbundenen wirtschaftlichen Rückschläge bewältigen. Eine Umfrage von CNBC ergab, dass viele Millennials und Angehörige der Gen Z mehr Probleme dabei haben, einen Job zu finden, befördert zu werden und ein Haus zu kaufen als ihre Eltern. 

„Die Baby-Boomer gingen für ein Unternehmen arbeiten, blieben in den meisten Fällen für ihre gesamte berufliche Laufbahn dort und gingen dann in Rente. Das gibt es heute so nicht mehr.“

Blair du Quesnay, Lead Advisor bei Ritholtz Wealth Management gegenüber CNBC

Das bedeutet, dass für Angestellte der Gen Z (und Millennials, die sich ebenfalls nur wenig um ihre Arbeitsleistung sorgen) die üblichen Ziele eines erfolgreichen Arbeitslebens – Beförderungen, berufliches Wachstum und finanzielle Stabilität – unerreichbar erscheinen. Anstatt sich Gedanken um ihre Arbeitsleistung zu machen, konzentriert sich die Gen Z eher auf Dinge, die machbar und wichtig erscheinen, was den Fokus auf eine gesunde Lebensweise und Beziehungen erklärt.

Was bedeuten diese generationsbezogenen Daten für Manager:innen und HR-Abteilungen?

Die Daten liegen vor. Was machen wir nun damit?

Ganz egal, ob du glaubst, dass die Gen Z eine schlechte Arbeitseinstellung an den Tag legt oder nicht: Über kurz oder lang wirst du mit immer mehr Angestellten aus der Gen Z zusammenarbeiten. Um als People Manager erfolgreich zu sein, musst du deshalb dafür sorgen, dass sie (und auch alle anderen Generationen in deinem Unternehmen!) die Unterstützung bekommen, die sie brauchen. 

Das Gute an diesen Daten ist, dass sie wichtige Einblicke darin geben, wodurch die Leistung und Produktivität der Gen Z gesteigert und ihr Wohlbefinden gestärkt werden kann. Hier sind ein paar Faktoren, die du bei betrieblichen Entscheidungen berücksichtigen solltest:

Gesundheit ist das allerwichtigste

Für die Gen Z ist sowohl mentale als auch körperliche Gesundheit ein wichtiges Thema. Denn unsere Daten zeigen, dass ein gesunder Lebensstil für viele Angestellte der Gen Z höchste Priorität hat. Und dass sie unsere nilo.health Einzelberatungen mit Psycholog:innen so häufig in Anspruch nehmen, zeigt, dass auch mentale Gesundheit einen hohen Stellenwert einnimmt. 

Finde einen Weg, um die Gesundheit deiner Gen Z-Angestellten zu stärken. Eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio ist immer sehr beliebt. Aber du könntest auch anderweitig Bewegung in ihren Alltag bringen, zum Beispiel durch eine Yoga-Session während der Mittagspause oder indem du Anreize dafür schaffst, mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur Arbeit zu kommen. Sorge dafür, dass es in eurer Büroküche eine gute Auswahl an gesunden Snacks gibt.

Und auch mentale Gesundheit darf nicht zu kurz kommen: Mentale Unterstützung wie nilo.health ist ein Gewinn für das gesamte Team und wird vor allem von Angestellten der Gen Z und Millennials häufig genutzt.

Diese Maßnahmen tun jedoch nicht nur deinen Angestellten gut – sondern auch dem Unternehmen. Vor allem Mitarbeitende aus der Gen Z werden sich nicht völlig verausgaben. Außerdem gibt es Daten, die zeigen, dass viele von ihnen kündigen, wenn am Arbeitsplatz ein hohes Stresspotenzial und Burnout-Risiko herrscht.

Sorge für einen flexiblen Arbeitsalltag

Durch ihr Interesse an einem gesunden Lebensstil und ihre weniger traditionelle Einstellung gegenüber Arbeit brauchen Angestellte der Gen Z mehr Flexibilität. In Wahrheit profitieren jedoch alle von mehr Flexibilität: von den Millennials, die ihre Arbeit mit Kita-Öffnungszeiten vereinbaren müssen, über die Gen X, die ihre Eltern pflegen, bis hin zu Boomern, die sich über einen ruhigen Tag im Homeoffice freuen. 

Wenn du möchtest, dass sowohl deine jetzigen als auch deine zukünftigen Arbeitskräfte bei der Arbeit ihr Bestes geben, könntest du über Folgendes nachdenken:

  • Homeoffice-Optionen
  • Flexible Arbeitszeiten
  • Die Möglichkeit einer „Workation“, um während eines Auslandsaufenthalts zu arbeiten 
  • Sabbaticals und andere alternative Urlaubsoptionen

Sieh die Person als Ganzes

Wir haben gesehen, dass die Gen Z nicht mehr so stark zwischen Privat- und Berufsleben unterscheidet. Wenn du mit ihnen zusammenarbeitest, solltest du sie deshalb auch als ganze Person ansehen und nicht nur die Fähigkeiten wahrnehmen, wegen derer du sie eingestellt hast.

Das kannst du etwa erreichen, indem du Leitlinien für Diversität und Inklusion umsetzt. Sorge dafür, dass zum Beispiel People of Color, Angestellte aus der LGBTQ+ Community, Menschen mit Behinderung und weibliche Angestellte sich wertgeschätzt und unterstützt fühlen und gleiche Chancen haben.

Lass euer Büro zu einem sicheren Ort werden, in dem Mikroaggressionen und Diskriminierung jeglicher Art keinen Platz haben. Führe regelmäßig Gespräche mit deinen Angestellten und biete Diversitätsschulungen an, um sicherzustellen, dass dein gesamtes Team an einem Strang zieht.

Sorge dafür, dass zum Beispiel People of Color, Angestellte aus der LGBTQ+ Community, Menschen mit Behinderung und weibliche Angestellte sich wertgeschätzt und unterstützt fühlen und gleiche Chancen haben

Stärke generationsübergreifend dein gesamtes Team

nilo.health-User:innen berichten, dass die Unterstützung durch nilo.health ihnen dazu verhilft, im Job ihr Bestes zu geben – ganz unabhängig davon, wie alt sie sind. 71 % der User:innen mit hohem Stresspegel und insgesamt 96 % unserer User:innen berichten eine „deutliche Verbesserung“ ihres mentalen Wohlbefindens nach der Nutzung von nilo.health. Und: nilo ist bei jeder Generation beliebt und wird 10x häufiger genutzt als traditionelle EAPs.

Du möchtest deinen Angestellten zu Bestleistungen verhelfen? Dann lass uns reden.

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